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Studienziele und -inhalte

Studienziele

Folgende Qualifikationsziele stehen im Zentrum des Masterstudiengangs:

  • Durch den Studiengang werden die Theoriekenntnisse im Feld der politik- und sozialwissenschaftlichen Geschlechterforschung vertieft. Dies schärft die theoretische Reflexionsfähigkeit und die konzeptionelle Genauigkeit beim wissenschaftlichen Arbeiten.
  • Durch die Spezialisierung im Bereich der Intersektionalitätsforschung kann die Kategorie Geschlecht für die intersektionale Analyse von politischen Prozessen, Interaktionen, Strukturen und Institutionen in transnationalen Kontexten operationalisiert und in der Forschungspraxis angewendet werden.
  • Die Methodenausbildung im Masterstudiengang befähigt dazu, eigenständig empirisch zu arbeiten sowie wissenschaftliche Studien aus einer Geschlechterperspektive zu analysieren und deren politische Reichweite einzuschätzen und zu bewerten.
  • Durch die interdisziplinäre und transregionale Erweiterung der Kompetenzen werden zudem theoretische und methodische Kenntnisse vermittelt, um verschiedene Konstruktionen von Geschlechterdifferenzen sowie deren Repräsentationen in transregionalen Kontexten zu analysieren.
  • Darüber hinaus befähigen die Kommunikations- und Reflexionskompetenzen dazu, sowohl eigenständig als auch in Teams komplexe Aufgaben zu lösen und die Lösungsansätze überzeugend zu präsentieren.

Der forschungsorientierte Masterstudiengang bereitet auf eine mögliche Promotion vor.


Studieninhalte

Der Masterstudiengang besteht aus Modulen im Pflichtbereich, im Wahlpflichtbereich sowie im Wahlbereich.

Pflichtbereich

  • Grundlagen der sozialwissenschaftlichen Geschlechterforschung

In diesem Modul werden die Grundlagen der feministischen Wissenschaftskritik bearbeitet und zentrale Begriffe, Strömungen und Theorieansätze der politik- und sozialwissenschaftlichen Geschlechterforschung vermittelt. Es werden sowohl klassische Ansätze der feministischen Theorie als auch neuere Theoriedebatten der Geschlechterforschung (postkoloniale, intersektionale, queer-feministische und neo-materialistische Ansätze) vorgestellt und vertiefend diskutiert. Im Zentrum stehen zudem aktuelle politikwissenschaftliche Debatten, die aus einer intersektionalen und postkolonialen Geschlechterperspektive reflektiert werden.

Dieses Modul umfasst eine Vorlesung und zwei Seminare.

  • Geschlechter- und Diversitätspolitik in verschiedenen Politikfeldern

In diesem Modul werden verschiedene geschlechter- und diversitätspolitische Ansätze und Strategien (z.B. Gleichstellungspolitik, Antidiskriminierung, Gender Mainstreaming, Diversity Mainstreaming) in ihren Grundzügen vorgestellt und die Unterschiede im Hinblick auf die Zielorientierung und normative sowie theoretische Fundierung vertiefend diskutiert. Ein besonderes Augenmerk wird auf Geschlechter- und Diversitätspolitiken in verschiedenen Politikfeldern (z.B. Migrationspolitik, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, Umwelt- und Ernährungspolitik) gelegt, wobei die historischen, institutionellen und politischen Spezifika der jeweiligen Politikfelder herausgearbeitet werden. Das Modul vermittelt zudem Theorie-Ansätze und Konzepte aus verschiedenen Bereichen der Politikwissenschaft (z.B. Internationale Beziehungen, Integrations- und Governance-Forschung, Policy-Analyse, Internationale Politische Ökonomie) und reflektiert diese aus einer intersektionalen Geschlechterperspektive.

Dieses Modul umfasst drei Seminare.

  • Methoden der empirischen Sozialforschung

Das Modul vertieft die Methodenkompetenzen. Gegenstand sind deduktive und induktive Verfahren, wobei die wissenschaftstheoretischen Grundlagen dieser Verfahren vermittelt und aus der Perspektive der feministischen Wissenschaftskritik reflektiert werden. Es werden quantitative und qualitative Erhebungsmethoden (z.B. leitfragengestützte Interviews, Gruppendiskussion, teilnehmende Beobachtung) und Auswertungsmethoden (z.B. Ereignisanalyse, quantitative und qualitative Inhaltsanalyse, Diskursanalyse) vorgestellt und erprobt. Ansätze der Triangulation sowie die Vor- und Nachteile von „Mixed Methods“ werden vertiefend behandelt.

Das Methodenmodul umfasst eine Vorlesung und zwei Seminare.

  • Politikwissenschaftliche Geschlechterforschung

In diesem Modul werden neueste Forschungsansätze und innovative Methoden im Feld der politikwissenschaftlichen Geschlechterforschung vorgestellt, diskutiert und auf eigene Forschungsvorhaben angewendet. Die Präsentation der eigenen Forschungsarbeit wird ebenso vermittelt, wie dessen theoretische und methodische Situierung im Feld der politikwissenschaftlichen Geschlechterforschung. Ziel ist die Vermittlung der Reflexion und der Plausibilisierung des Forschungsdesigns, der Vorgehensweise und der Forschungsergebnisse im wissenschaftlichen Diskurs.

Dieses Modul besteht aus einem Kolloquium.

Wahlpflichtbereich

  • Projekt A: Ein Semester, vier Semesterwochenstunden
  • Projekt B: Zwei Semester,  jeweils zwei Semesterwochenstunden

Die zuvor erworbenen Theorie- und Methodenkenntnisse werden in dem Projektseminar (Projekt A oder Projekt B) vertieft und erprobt. Problem- und Fragestellungen werden aus dem Feld der Geschlechterforschung identifiziert, das Forschungsdesign wird entwickelt und die Methoden der Datenerhebung und der Datenanalyse werden begründet ausgewählt. Es wird ein Forschungsexposé entwickelt und unter Rückgriff auf innovative Präsentationsmethoden vorgestellt (z.B. Elevator Pitch). Aus dem Exposé für den Projektbericht soll die Relevanz und die Zielorientierung hervorgehen, die Methodenauswahl begründet und der Zeitplan plausibel dargestellt werden. Regelmäßiges Feedback auf der Basis von Zwischenberichten und Präsentationen ist ebenso Inhalt des Moduls, wie die Erstellung des Projektberichts.

Wahlbereich

  • Interdisziplinäre Theorien und Methoden der Geschlechter- und Diversitätsforschung

Die Modulinhalte umfassen Forschungsfelder, Theorien und Methoden der Geschlechterforschung aus anderen Disziplinen. Die erworbenen Kenntnisse zur Theoriegeschichte der Geschlechterforschung werden durch die Einführung in die interdisziplinäre Denk- und Arbeitsweise ergänzt. Dabei werden die disziplinären Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Theoretisierung von Geschlecht als Identitäts- und Differenzkategorie und ihres Zusammenwirkens mit anderen Kategorien herausgearbeitet.

Dieses Modul umfasst zwei Seminare.

  • Gender und Transformationsprozesse aus transregionaler Perspektive

In diesem Modul werden Kernkompetenzen zur Analyse von Geschlechterordnungen in verschiedenen Weltregionen (z.B. Lateinamerika, Ostasien, Nordamerika, Osteuropa, Vorderer Orient) vermittelt. Es werden die historischen, sozioökonomischen und politischen Voraussetzungen von Geschlechterordnungen in verschiedenen Regionen herausgearbeitet und die Veränderungen von Geschlechterordnungen im Zuge vielfältiger Transformationsprozesse (z.B. Migration, ökonomische Restrukturierung) untersucht. Darüber hinaus wird analysiert und reflektiert, wie Begriffe und Konzepte der Geschlechterforschung sowie Postcolonial Studies in verschiedenen regionalen Kontexten rezipiert, „übersetzt“ und in der Forschungspraxis umgesetzt werden.

Dieses Modul umfasst zwei Seminare.

  • Berufspraktikum

Wahlweise kann auch ein Praktikum durchgeführt werden. Das Praktikum vermittelt Einblicke in forschungsnahe Tätigkeitsbereiche im Arbeitsfeld Gender und Diversity sowie soziale, kommunikative und arbeitsorganisatorische Kompetenzen. Hilfreiche Informationen zur Anerkennung eines Praktikums erhalten Sie auf der Homepage der OSI Praktikumsberatung.

  • Es können ein oder zwei Module zum Fremdsprachenerwerb aus dem Angebot der ZE Sprachenzentrum belegt werden.

Die Anmeldung für die Veranstaltungen des Sprachenzentrums erfolgt über ein online-Anmeldeformular.

Falls Sie über Vorkenntnisse in der jeweiligen Sprache verfügen, müssen Sie an einem ABV-Einstufungstest teilnehmen, damit die Kurseinstufung vorgenommen werden kann.