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Wintersemester 22/23

Hier findet sich eine aktuelle Liste zu den Lehrformaten (Online, Hybrid oder Präsenz) am OSI im WS22/23.


Modul: Grundlagen der Sozialwissenschaftlichen Geschlechterforschung



15421 SEMINAR
Martha C. Nussbaums neoaristotelische politische Theorie (Timo Pongrac)
Zeit: Mo 14-16 (Erster Termin: 17.10.2022)
Ort: Ihnestr.21/F Seminarraum (Ihnestr. 21)



15422 SEMINAR
(Menschen)Würde (Bernd Ladwig)
Zeit: Do 14-16 (Erster Termin: 20.10.2022)
Ort: Ihnestr.21/B Hörsaal (Ihnestr. 21)

Kommentar: 

"Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren." Dieser Satz steht am Anfang der der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948. Er ist eine Antwort auf die Schreckenserfahrungen des Zweiten Weltkriegs und der nationalsozialistischen Verbrechen. Er wirft aber auch Fragen auf: Was ist mit Würde gemeint und inwiefern können Rechte "angeboren" sein? In welchem Verhältnis steht die Menschenwürde zu den Menschenrechten? Haben wir Rechte, weil wir eine Würde haben? Ist die Menschenwürde das wichtigste Schutzgut der Rechte? Oder brauchen wir diese Idee gar nicht, um unsere Rechte zu begründen oder deren Inhalte zu bestimmen? Im Seminar wollen wir solchen Fragen anhand von Texten aus Philosophie, politischer Theorie und auch Rechtswissenschaften ideengeschichtlich und systematisch nachgehen.


 

15423 SEMINAR
The Semantics, Metaphysics, and Politics of Race (Daniel James)
Zeit: Mo 14-16 (Erster Termin: 17.10.2022)
Ort: Ihnestr.22/UG 4 Seminarraum (Ihnestr. 22)

Kommentar:

In 2020, the killing of George Floyd, Breonna Taylor and Elijah McClain at the hands of the police in the United States sparked a renewed wave of protest against police violence. However, what was new this time was that this protest also prompted a broad public debate about racism here in Germany. A central part of this debate concerned whether the term "Rasse" should be removed from German Basic Law, replaced by another, or retained (albeit in a modified meaning). Last November, this debate culminated in the Federal Government's declaration that it would replace the term "Rasse" from Basic Law with an altered formulation to protect against racist discrimination. Others in the debate have pushed back against this demand, interestingly themselves citing an anti-racist cause as their reason for doing so: They object that the legal concept of race is a necessary instrument to tackle racist discrimination. This debate revolves around questions that also fall into the domain of philosophy and, more specifically, the philosophy of race: What does our "race talk" mean? To what kind of entities does it commit us? What are races, according to these commitments, and do they match our best scientific theories, say, in biology or sociology? Should we change the meaning of our racial classifications such that they better serve our theoretical or practical ends? The lively philosophical discussion of the semantics, metaphysics, and politics of race suggests that it might also shed light on the philosophical issues underlying the current public debate over "Rasse" in Germany. In this seminar, we will discuss philosophical accounts of the ordinary or 'folk' meaning and concept of race and the central metaphysical views on the nature and existence of race. These views will include anti-realism/eliminativism, social constructionism and biological realism. Two questions that will chiefly concern us in our discussion are: Can these views be applied to the German context and, if yes, how? Is there one 'folk' concept of race shared across different cultural contexts, or rather several different folk conceptions of race relative to these contexts?



15461 SEMINAR
Moderner Rechtsextremismus (Carsten Koschmieder)
Zeit: Do 12-14 (Erster Termin: 20.10.2022)
Ort: Ihnestr.21/F Seminarraum (Ihnestr. 21)

Kommentar:

In der Veranstaltung geht es um Rechtsextremismus: Die unterschiedlichen Begriffe, die Ideologie, die Verbreitung der Einstellungen, die Ursachen für die Verbreitung, Fragen nach Gewalt und nach rechtsextremen Parteien. Antisemitismus wird ebenfalls ein Schwerpunkt sein. Didaktisch gibt es neben Inputs des Dozenten vor allem Gruppen- und Quellenarbeit, um sich ausführlich selbst mit entsprechenden Texten zu beschäftigen. Ein entsprechend sensibler Umgang mit rechtsextremen Texten, Positionen und Begriffen wird vorausgesetzt.



15491 SEMINAR
Kritik und Zukunft des liberalen Skripts zu Auseinandersetzungen über und in liberalen Ordnungen (Michael Zürn)
Zeit: Mi 18-20 (Erster Termin: 19.10.2022)
Ort: Ihnestr.21/A Hörsaal (Ihnestr. 21)

Kommentar:

Es steht viel auf dem Spiel: Die Zukunft von Demokratie und der internationalen liberalen Ordnung scheint 30 Jahre nach dem nach dem Fall der Berliner Mauer und die sie begleitenden westlichen Triumphgesängen nicht mehr gesichert. Russlands Bruch des Völkerrechts in der Ukraine und ein neuer Krieg in Europa, die Wiederkehr der Taliban in Afghanistan, der Trumpismus in den USA, überall das Auftauchen autoritär-populistischer Parteien, Chinas rasanter Aufstieg, der Brexit oder internationaler Terrorismus — die externen und internen Anfechtungen dessen, was als „liberales Skript“ bezeichnet werden kann, sind vielfältig. Der Zustand liberaler Demokratie verschlechtert sich. Und die seit dem Kalten Krieg entwickelte Ordnung unter der Führung der USA wird schwächer. Gleichzeitig weisen neue Protestbewegungen auf die Ambiguitäten und Spannungen in liberalen Gesellschaften hin: Rassismus und Exklusion von BIPoC und FLINTA*, militarisierte Grenzregime oder die extreme Ungleichheit in den sogenannten Leistungsgesellschaften entlarven die Versprechen des liberalen Skripts als halbherzig. Wie reagieren liberale Gesellschaften darauf? Wird das „liberale Skript“ untergehen, sich verändern, oder gestärkt aus den Krisen hervorgehen? Welche Antwort haben konkurrierende Ordnung(en) auf die globale Klimakrise, Migration, oder internationale Sicherheit? Das Seminar findet begleitend zur Ringvorlesung des Exzellenzclusters „Contestations of the Liberal Script“ statt (Montags 18:15-19:45) Uhr und vertieft die interdisziplinären Perspektive auf die aktuellen Anfechtungen der liberalen Ordnung. Dabei wird in die theoretischen Grundlagen und die Problemstellung eingeführt sowie in weiteren Sitzungen zu regionalen und thematischen Schwerpunkten, interne Spannungen und Kritik am liberalen Skript erarbeitet.


15600 VORLESUNG
Gender, Intersektionalität und Politik: Eine Einführung (Gülay Caglar)
Zeit: Mi 14-16 (Erster Termin: 19.10.2022)
Ort: Garystr.55/301 Seminarraum (Garystr. 55)

Kommentar:

Was heißt es, die Kategorie Geschlecht als intersektionale Kategorie in der politikwissen-schaftlichen Analyse anzuwenden? Wie lassen sich gesellschaftliche Ungleichheitsverhält-nisse und geschlechtsspezifische Machtverhältnisse in politischen Prozessen, Interaktionen, Strukturen und Institutionen theoretisch fassen und empirisch untersuchen? Die Vorlesung „Gender, Intersektionalität und Politik“ führt in die zentralen Theorien, The-men sowie in die neuesten Forschungstrends der politikwissenschaftlichen Geschlechterfor-schung ein. Dabei werden zunächst im ersten Teil der Vorlesung die verschiedenen Theo-rieströmungen der Gender Studies vorgestellt. Anschließend setzt sich der zweite Teil der Vorlesung tiefergehend mit dem Konzept der Intersektionalität auseinander. Es wird erör-tert, in welchem Verhältnis verschiedene Ungleichheitskategorien zueinanderstehen und wie sich ihre Überschneidung theoretisch und empirisch fassen lässt. Im dritten Teil der Vor-lesung wird die analytische Reichweite dieser geschlechter- und intersektionlitätstheoreti-schen Ansätze in der (feministischen) Politikwissenschaft diskutiert. Unter Bezugnahme sowohl auf klassische als auch auf neuere Werke der feministischen Politikwissenschaft wird exemplifiziert, wie politische Strukturen (Polity), Prozesse (Politics) sowie politische Inhalte (Policy) theoretisch fundiert analysiert werden.


15601 SEMINAR
Neuere Debatten zu Geschlecht, Intersektionalität und Politik (Gülay Caglar)
Zeit: Do 12-14 (Erster Termin: 20.10.2022)
Ort: Garystr.55/302a Seminarraum (Garystr. 55)

Kommentar:

Das Seminar „Neuere Debatten zu Geschlecht, Intersektionalität und Politik“ erweitert und vertieft die geschlechter- und intersektionaltätstheoretischen Kenntnisse, die in der Vorle-sung vermittelt wurden. Im Zentrum des Seminars stehen theoretische Kontroversen um zentrale Begriffe und Konzepte. Anhand dieser Kontroversen wird herausgearbeitet, wie geschlechter- und intersektionalitätstheoretische Ansätze in verschiedenen disziplinären und regionalen Kontexten „übersetzt“ und in der Analyse angewendet werden. Dieses Seminar ist nur für Studierende des Masterstudiengangs „Gender, Intersektionalität und Politik“ geöffnet.


Modul: Geschlechter- und Diversitätspolitik in verschiedenen Politikfeldern



15434 SEMINAR
Suizidbeihilfe und Abtreibung in Gesetzgebung und Rechtsprechung (Sabine Berghahn)
Zeit: Mo 12-14 (Erster Termin: 17.10.2022)
Ort: Ihnestr.22/UG 2 Seminarraum (Ihnestr. 22)

Kommentar:

2015 wurde mit dem § 217 StGB die "geschäftsmäßige" Suizidbeihilfe erstmals seit Bestehen des Strafgesetzbuchs von 1871 strafbar gemacht, im Februar 2020 erklärte der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts diese Strafbestimmung für nichtig, seitdem soll die Suizidbeihilfe neu geregelt werden, Entscheidungen sind aber noch nicht gefallen (Stand: April 2022). Der Schwangerschaftsabbruch (§§ 218 ff StGB) hat dagegen eine längere Geschichte hinter sich, mit liberalisierenden Gesetzen hat sich das Bundesverfassungsgericht 1975 und 1993 beschäftigt, aber die verabschiedeten Gesetze für verfassungswidrig erklärt und der Gesetzgebung wesentliche Verschärfungen diktiert. 2019 wurde mit einer Mini-Reform der § 219a StGB (Werbeverbot für Abtreibung) abgemildert, durch die Ampel-Koalition soll er demnächst ganz gestrichen werden. Möglicherweise kommt es zu weitergehenden Reformen der §§ 218 ff. StGB, Feministinnen kämpfen gegen den § 218 und für die Verankerung reproduktiver Rechte außerhalb des Strafgesetzbuchs. Um beide Gesetzgebungs- und Rechtsprechungsthemen wird im Bundestag in absehbarer Zeit noch heftig debattiert werden. Diese Debatten sollen analysiert und verglichen werden. Eventuell soll auch vergleichend ins Ausland geblickt werden.



15472 SEMINAR
Entwicklungstheorie und -politik (Philipp Lepenies)
Zeit: Di 12-14 (Erster Termin: 18.10.2022)
Ort: Ihnestr.21/F Seminarraum (Ihnestr. 21)

Kommentar: 

Die Entwicklungspolitik beruht auf der Idee, dass bestimmte Staaten aufgrund ihrer vermeintlichen höheren Stellung im Entwicklungsprozess in der Lage sind, die weniger entwickelten Staaten im Prozess der Aufholung zu unterstützen. Auch wenn heutzutage von Kooperation auf Augenhöhe und Zusammenarbeit gesprochen wird, steckt in der Grundlogik der Entwicklungspolitik immer noch ein Ideal der Modernisierung des „anderen“. In diesem Seminar werden wir uns mit verschiedenen Ansätzen der Entwicklungspolitik vertraut machen. Da in der Entwicklungspolitik zwar regelmäßig neue Ansätze entwickelt werden, alte jedoch nicht verschwinden, ist eine genealogisch-historische Herangehensweise sinnvoll, um die aktuelle Entwicklungspolitik zu verstehen. Ebenso kennzeichnet die Entwicklungspolitik eine Dominanz ökonomischer Theorien und politischer Maßnahmen. Daher ist das Seminar zwangsläufig disziplinübergreifend und umfasst Ideengeschichte ebenso wie Ethnologie und Ökonomie. Behandelt werden nicht nur unterschiedliche politische Entwicklungsdefinitionen und zugehörige politische Strategien sondern auch grundsätzliche politische Ideen, die die internationalen Beziehungen und unsere westliche Weltsicht prägen (Fortschritt, Wachstum etc.). Der Dozent war selbst über 10 Jahre in der Entwicklungszusammenarbeit tätig. Die behandelten Themen haben ihm geholfen, seine praktische Projektarbeit besser zu verstehen – sie sind also zweifelsohne praxisrelevant.



15494 SEMINAR
Aktuelle Debatten in den kritischen Sicherheitsstudien (Tobias Berger)
Zeit: Di 10-12 (Erster Termin: 18.10.2022)
Ort: Garystr.55/C Seminarraum (Garystr. 55)

Kommentar:

Ausgangpunkt der als Lektüreseminar angelegten Lehrveranstaltung sind die klassischen Texte der sog. „Kopenhagener Schule“ sowie die kritischen Reaktionen aus soziologischer, feministischer und postkolonialer Perspektive, die sie ausgelöst haben. Auf diesen Debatten aufbauend konzentriert sich das Seminar auf ausgewählte Arbeiten, die neue konzeptuelle, methodologische oder thematische Impulse in den kritischen Sicherheitsstudien setzen.



15501 SEMINAR
Knowledge Politics (Mariam Salehi)
Zeit: Di 12-14 (Erster Termin: 18.10.2022)
Ort: Ihnestr.21/B Hörsaal (Ihnestr. 21)

Kommentar:

NGO or think tank reports, numbers and indicators, academic analysis, media reporting, policy guidance, truth/inquiry commissions – questions of knowledge production and transfer, as well as the politics thereof, are currently gaining plenty of attention in International Relations and Peace and Conflict Studies. Researchers look at knowledge politics as a subject of academic inquiry and reflect upon the politics of knowledge that influence or shape their own research. In this course, we will look into these current debates and cover questions such as who is producing what kind of knowledge, how, and with what (political) purpose? Whose knowledge is seen as valid and why? And with what consequences? We will look at different knowledge products, different actors who produce and transfer knowledge, and at their epistemic practices. The course will combine (critical) academic perspectives with perspectives from policy/practice and put a particular focus on the politics of academic knowledge production and the nexus between academia and policy. We will read academic analyses about knowledge politics, analyse knowledge products ourselves, and hear from and discuss with guest speakers. The course has a focus on topics related to peace and conflict, but will link them to other issues in global governance. We will have the opportunity to accommodate some topics that are of particular interest to the students and decide on which topics to include in the syllabus in the first session. Generally, the course combines text work and presentations with more participatory formats. The willingness to read the (English language) course literature, actively participate in discussions and group works, and contribute to a productive and kind seminar atmosphere are prerequisites for participation. In order to take advantage of great scholars that are visiting the Freie Universität during the winter semester, some sessions may need to take place outside of the usual seminar hours.


15611 SEMINAR
Gender and Diversity Politics in Higher Education (Gülay Caglar, Sabina García Peter)
Zeit: Do 14-16 (Erster Termin: 20.10.2022)
Ort: Garystr.55/B Seminarraum (Garystr. 55)

Kommentar:

All around the world, higher education institutions (HEIs) highlight the importance of creating a cosmopolitan and diverse space based on values that include equal participation of university members regardless of factors such as gender, age, disability or health impairment, gender and sexual orientation, social background and social/family status, nationality, ethnicity, religion, and worldview. Many HEIs have developed gender equality and diversity policies. Yet, a closer look reveals that different meanings are attached to gender and diversity policies. In this course we will be exploring what meanings are given to diversity within the institutional framework of higher education from a comparative transnational perspective. Furthermore, we analyze and discuss the similarities and dissimilarities in the way different HEIs addresses questions such as how a non-discriminatory space can be created and how structures can be reorganized accordingly.


Modul: Methoden der empirischen Sozialforschung



121050 VORLESUNG
Einführung in qualitative Verfahren - Vorlesung II (Uwe Flick)
Zeit: Online zeitabhängige Vorlesung. Hörsaal 1b kann während der Online-Vorlesungszeit genutzt werden. (Erster Termin: 17.10.2022)
Ort: Online - zeitABhängig


 

15410 VORLESUNG
Wissenschaftstheorie (Bernd Ladwig)
Zeit: Di 12-14 (Erster Termin: 18.10.2022)
Ort: Ihnestr.21/A Hörsaal (Ihnestr. 21)


 

15412 SEMINAR
Reflexive Diversitätsforschung als Forschungsprogramm (Ursula Frübis)
Zeit: Do 10-12 (Erster Termin: 20.10.2022)
Ort: Ihnestr.22/UG 2 Seminarraum (Ihnestr. 22)

Kommentar:

Die reflexive Diversitätsforschung „will einen erkenntnis-/theoretischen wie method(olog)ischen Rahmen für die Erforschung von Diversität, ihrer Dimensionierungen und deren Ausprägungen bieten.“ (Bührmann, Andrea D., 2020) Im Seminar werden wir dieses Forschungsziel als Lernpfad verstehen und in einzelnen Lernschritten unterteilt die erkenntnis-/theoretischen Grundlagen der Diskurs- und Dispositivforschung (M. Foucault) diskutieren. Die Vorstellung des methodologischen Programms der Intersektionalität in Anwendungsbeispielen leitet den zweiten Teil des Seminars ein, in dem wir uns verstärkt mit den Fragen der empirischen Anwendung bei Diversitätsdimensionen zuwenden. Dabei erachte ich, die von Andrea Bührmann vorgeschlagene Unterscheidung der Begriffe Forschungsprogramm, Forschungsperspektive und Forschungsstil als sehr hilfreich. Eine grundsätzliche Bereitschaft zur intensiven Lektüre wird vorausgesetzt. Bührmann, Andrea D. (2020): Reflexive Diversitätsforschung. Eine Einführung anhand eines Fallbeispiels. Opladen: Verlag Barbara Budrich (UTB, 5469). Bührmann, Andrea D.; Diaz-Bone, Rainer; Gutiérrez Rodriguez, Encarnación; Schneider, Werner; Kendall, Gavin; Tirado, Francisco J. (2007): Editorial FQS 8(2): Von Michel Foucaults Diskurstheorie zur empirischen Diskursforschung. Augsburg: Universität Augsburg. Bührmann, Andrea D.; Schneider, Werner (2008): Vom Diskurs zum Dispositiv. Eine Einführung in die Dispositivanalyse. Bielefeld: Transcript (Sozialtheorie: Intro).


15414 SEMINAR
Experiments in Political and Social Sciences (Alexander Libman)
Zeit: Di 16-18 (Erster Termin: 18.10.2022)
Ort: Ihnestr.22/G Hörsaal (Ihnestr. 22)

Kommentar:

"One of the key transitions experienced by modern social and political sciences was the departure from using primarily observational data and move towards more active use of experiments - an approach, which social sciences originally believed to be inappropriate for their subject matter. Meanwhile, experimental research constitutes the core of modern quantitative social science methodology, receiving a lot of acclaim, but also a lot of criticism. The goal of the seminar is to review the existing approaches to experimental research (lab experiments, field experiments, survey experiments and natural experiments), their advantages and disadvantages. We will pay a particular attention to limits, alternatives to, and possible avenues of future development of experimental research. In order to pass the class (Teilnahmeschein), the students are expected to submit three questions to each of the papers discussed in class online prior to the sessions". Für diese Veranstaltung sollte die Unterrichtssprache Englisch sein.


Modul: Politikwissenschaftliche Geschlechterforschung


15543 Kolloquium
Kolloquium: Politikwissenschaftliche Geschlechterforschung (Gülay Caglar)
Zeit: Do 10-12 (Erster Termin: 20.10.2022)
Ort: Ihnestr.21/A Hörsaal (Ihnestr. 21)


Modul: Projekt B


14317GIP SEMINAR

(S) Islamismusprävention in Europa (Schirin Amir-Moazami)
Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 20.10.2022)
Ort: 2.2058 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)


14318GIP METHODENÜBUNG
(MÜ) Islamismusprävention in Europa (Schirin Amir-Moazami)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 20.10.2022)
Ort: 1.2052 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)


15531 PROJEKTSEMINAR
Radical politics and (non)violent resistance, Teil 1 (Jannis Julien Grimm)
Zeit: Do 14-16 (Erster Termin: 20.10.2022)
Ort: Garystr.55/301 Seminarraum (Garystr. 55)

Kommentar:

The scale, pace and intensity of global crises – from climate change, to late capitalism, to the breakdown of the multipolar world order – demand radical departures from conventional modes of doing politics. Hence it is no surprise that these multiple crises have become the fuel for radical politics and popular resistance. Across the globe, radical collectives, revolutionary movements and innovative forms of activism have emerged that attempt to challenge and change the status quo through (non)violent resistance. These mobilization processes, epitomized in the resurgence of traditional civil disobedience tactics and the emergence of a new transnational repertoire of protest, have given rise to a range of empirical, ontological and epistemological questions related to the conceptualization of “violence” and “the radical.” Who defines what radical politics actually is and entails, and how? Does radicalization necessarily involve a resort to violence or more confrontational means of doing politics? And if so, is it always wrong, or sometimes even a morally grounded imperative? Who determines what violent protest is? And what types of violence can be considered (in)effective or (il)legitimate? This course aims to critically address these questions and to explore their epistemic effects on the ways we conceive of radical politics as well as their material impact on the character of contemporary protest and contentious politics. By exploring key debates on the definition, delimitation, ethical foundations, measurement and social and political consequences of violence it introduces students to key tenets in the study of (non)violent resistance and radical politics. Furthermore, it aims to familiarize students with empirical methods to study violence dynamics and the radicalization of social struggles. For this, the course draws on insights from social movement theory, post-foundational discourse theory, civil war studies as well as relational and interactionist micro-sociological approaches. The course is most appropriate for those with a special interest in conflict studies and social movement research but also for students who are interested in broader epistemological questions relating to conceptualization of violence and radical politics. It combines text work and presentations with more participatory formats and requires a general willingness to complete reading requirements, to actively participate in discussions and group work, and to contribute to a productive and nondiscriminatory seminar atmosphere. Each seminar session involves, at least, two required readings (one text details on a specific methodology or theoretical approach; another illustrates how these approaches can be used empirically). All participants are expected to submit two response papers with their own reflections on these readings over course of the semester. In addition, participants are expected to develop and present a research design for their own empirical research project over the course of the semester.

15531a PROJEKTSEMINAR
Radical politics and (non)violent resistance, Teil 2 (Jannis Julien Grimm)
Zeit: Do 16-18 (Erster Termin: 20.10.2022)
Ort: Garystr.55/301 Seminarraum (Garystr. 55)


15535 PROJEKTSEMINAR
Transformation, Affekt und Emotion (Teil 1) (Cilja Harders)
Zeit: Mi 16-18 (Erster Termin: 19.10.2022)
Ort: Ihnestr.22/UG 3 Seminarraum (Ihnestr. 22)

Kommentar:

Im Seminar geht es um den konzeptionellen und empirischen Zusammenhang von Affekt, Emotion und Politik. Ziel ist die intensive Auseinandersetzung mit der Debatte dazu in den Affect studies, der Partizipations- und Bewegungsforschung sowie in der Regionalforschung Maghreb – Mashreq – Golf. Welche Rolle spielen Affekt und Emotion für die Proteste in der arabischen Welt ? Steht vor dem politischen Wandel die emotionale Befreiung? Welche Rolle spielen Affekt und Emotion für die dann folgende autoritäre Restauration? Wie wird autoritäre Herrschaft auch emotional und affektiv abgesichert. Das Seminar ist auf zwei Semester ausgelegt. Im ersten Semester erarbeiten wir uns theoretische, methodische und konzeptionelle Grundlagen, die im zweiten Semester in eigenständigen empirischen Forschungsprojekten umgesetzt werden. Der Besuch beider Semester ist obligatorisch für den Scheinerwerb. Literatur: Bilgin Ayata, Cilja Harders, Derya Özkaya, Dina Wahba (2019): Interviews as situated affective encounters – a relational and processual approach for empirical research on affect, emotion and politics, In: Antje Kahl (ed.) Analyzing Affective Societies, London; NY: Routledge Bilgin Ayata, Cilja Harders 2019: Midan Moments, in: Slaby, Jan; von Scheve, Christian (ed.): Affective Societies - Key Concepts, London; NY: Routledge, pp. 279-288


15536a PROJEKTSEMINAR
Transnationale soziale Bewegungen 2 (Bettina Engels)
Zeit: Mo 10-12 (Erster Termin: 17.10.2022)
Ort: Garystr.55/105 Seminarraum (Garystr. 55)

Kommentar:

Im ersten Teil des Projektkurses im SoSe 2022 haben wir Theorien und Debatten der Forschung zu sozialen Bewegungen aus transnationaler Perspektive erarbeitet. Im zweiten Teil im Wintersemester 2022/23 steht die Entwicklung und Durchführung eigener Forschungsvorhaben der Teilnehmenden im Mittelpunkt. Dabei beschäftigen wir uns mit Grundlagen sozialwissenschaftlicher Forschung (Forschungsfrage, Forschungsdesigns, Fallstudien, Vergleiche) und den Bedarfen der Teilnehmenden entsprechend mit empirischen Forschungsmethoden.


15641 PROJEKTSEMINAR
Corona und Care: Feministische, intersektionale und dekoloniale Perspektiven, Teil 1 (Gülay Caglar)
Zeit: Fr 12-14 (Erster Termin: 21.10.2022)
Ort: Garystr.55/105 Seminarraum (Garystr. 55)

Kommentar:

Die Covid-19 Pandemie hat die Fragilität der Gesundheitssysteme und zugleich die tragende Rolle der unbezahlten Fürsorgearbeit vor Augen geführt. Betreuungsengpässe haben nicht nur zu einer „Retraditionalisierung“ (Kohlrausch/Zucco 2020: 7) der geschlechtlichen Arbeitsteilung geführt, sondern darüber hinaus bestehende intersektionale Ungleichheitsverhältnisse verschärft. In diesem Projektkurs befassen wir uns aus einer feministisch-intersektionalen Perspektive mit der Rolle von Care während der Corona-Krise. Ziel ist es, eine eigene Studie zu entwickeln (Teil 1) und diese durchzuführen (Teil 2). Wir werden uns zunächst systematisch mit dem Research Design und der methodischen Vorgehensweise bereits bestehender Studien befassen, wobei die Parameter der Wissensproduktion reflektiert werden. In diesem Zuge arbeiten wir die Unterschiede zwischen den Research Designs und Methoden heraus (quantitativ, qualitativ, mixed-methods). Darauf aufbauend entwickeln die Studierenden ihr eigenes Forschungsdesign. Im Zentrum steht dabei stets die Frage, wie sich das Konzept der Intersektionalität für die empirische Forschung operationalisieren lässt.


Modul: Interdisziplinäre Theorien und Methoden der Geschlechter- und Diversitätsforschung



13172GIP METHODENÜBUNG
Vertriebene in der Bundesrepublik Deutschland und DDR (Arnd Bauerkämper)
Zeit: Di 12:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 18.10.2022)
Ort: A 121 Übungsraum (Koserstr. 20)

Kommentar:

Das 20. Jahrhundert war in globaler Perspektive ein „Jahrhundert der Vertreibungen“ bzw. ein „Jahrhundert der Flüchtlinge“ (Helga Hirsch). Insgesamt führte die Flucht von insgesamt etwa 15 Millionen Deutschen aus den verlorenen deutschen Ostgebieten sowie den mittelost- und südosteuropäischen Ländern zu einer tief greifenden Umschichtung der Gesellschaft in den Besatzungszonen der Alliierten und (ab 1949) in den beiden deutschen Staaten. 1950 hatten sich in den beiden deutschen Staaten insgesamt knapp 12,4 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Siedlungsgebieten niedergelassen, davon rund vier Millionen (rund 35 Prozent) in der DDR. In den einzelnen Regionen wiesen die „Umsiedler“ aber eine unterschiedliche Herkunft auf. Auch die Verteilung der Zwangsmigranten differierte. Außer diesen Dimensionen soll in der Methodenübung der generationen- und geschlechtergeschichtliche Zugang zu dem Themenkomplex dargelegt werden. Nicht zuletzt sind mit Bezug auf die beiden deutschen Staaten historisch-komparative, aber auch transfergeschichtliche Methoden einzubeziehen. Insgesamt sollen jeweils das Potential und Erkenntnischance, aber auch Grenzen der vorgestellten Untersuchungsansätze geprüft und diskutiert werden.


15602 SEMINAR
Colonial (Un)making of Gender and Sexuality (Hannah Vögele)
Zeit: Di 14-16 (Erster Termin: 18.10.2022)
Ort: Ihnestr.22/G Hörsaal (Ihnestr. 22)

Kommentar:

Course Description: This course traces the production of dominant categories of gender and sexuality in, through and with colonialism and continuous forms of dispossession. Today, the binary ordering of gender and heterosexual monogamous marriage and family structures are prominently being challenged by queer communities. We unpack how modern gender and sexual orders have never been natural in the first place and historicize how and why they come into being. Avoiding a single grand universalizing narrative, we follow different ways of conceptualizing gender, sexuality and their formation through colonialization and land theft, trans-Atlantic slavery, global capitalism, legal interventions, and war. Examples from concrete socio-historical contexts also show how stories of colonial imposition and enforcement of gender binaries, heterosexuality and the patriarchal family are also always stories of excess and resistance to it. By way of engagement with key political, social, and cultural texts from mainly Black feminist, Indigenous, postcolonial, queer and trans theorists, the course also discusses different methodologies. We learn from how these scholars approach study and research and engage with issues of positionality, objectivity/subjectivity and universality/particularity as well as how to do research with care and how to avoid reproducing violence. Course Organisation: The course consists of short presentations by the instructor and students, collective discussions and break up sessions for smaller group discussions and the engagement with different media formats. While the texts provide the basis for the sessions, it is important to also make possible a different engagement with the issues through videos, podcasts, films and other forms of storytelling and theorizations. The working language of the course will be English, and all the material will be in English, though students can also contribute with German and other language materials, as long as translations are always possible. Requirements Participation (“Teilnahmeschein”) - Participate in class, in the discussions and group work - Prepare short reading notes/reflections on the literature for every class (discussing the arguments and/or methods of the literature); alternatively bring and introduce additional material (i.e. from podcasts, videos, protests, political actions, novels and non-academic literature – this should correspond to, expand or critique the arguments and/or methods of the main literature) Exam (“Modulprüfung für Leistungsschein”) - Paper of ca. 4.500 words (“Hausarbeit”) - Paper topics should be discussed with the lecturer in advance, we will also discuss them in class in one of the last sessions - Deadline 31.03.2023 Info on requirements (in German, we will provide an English version of this in class): https://www.polsoz.fu-berlin.de/polwiss/forschung/grundlagen/gender-div/studium_lehre/studium/SchriftlicheArbeit_Leitfaden_Gender_Diversity.pdf


15651 SEMINAR
Silvia Federici im Kontext: Kapitalismus, Feminismus und Politik der Commons (Susanne Lettow)
Zeit: Mi 14-16 (Erster Termin: 19.10.2022)
Ort: Garystr.55/105 Seminarraum (Garystr. 55)

Kommentar:

Silvia Federici gehört zu den bekanntesten feministischen Theoretikerinnen der Gegenwart. Im Zentrum des Seminars soll die Auseinandersetzung mit ihrer Kapitalismustheorie stehen. Wir lesen und analysieren zentrale Texte von Federici und situieren sie in den jeweiligen theoretischen Kontexten und den Debatten, in die sie intervenieren. Dazu gehören die Debatte um Lohn für Hausarbeit der 1970er Jahre, feministische und anti-koloniale Reformulierungen von Marx' Analyse der "sogenannten ursprünglichen Akkumulation" sowie in der Gegenwart die Diskussionen über "soziale Reproduktion" und die Bedeutung von Gemeingütern/Commons.


28761a HAUPTSEMINAR
Medienethik (Matthias Künzler)
Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 19.10.2022)
Ort: Garystr.55/B Seminarraum (Garystr. 55)

Kommentar:

Mit der Diffusion von Onlineplattformen in der gesamten Bevölkerung sind medienethische Probleme Teil des Alltagslebens vieler Mediennutzerinnen und -Nutzer geworden, indem sie Hasskommentaren, nicht jugendfreie Inhalte und ähnlichem begegnet sind. Der gesellschaftliche Umgang gerade im Internet ist deshalb nicht nur eine regulatorische, sondern auch eine ethische Frage.
Im Seminar soll das Thema der Medienethik jedoch gesamtheitlich betrachten und über Fragen von Hate-Speech etc. hinausgehen. Wir wollen uns dem Thema zum einen auf einer theoretischen Ebene nähern, indem wir uns mit verschiedenen medienethischen Denkansätzen beschäftigen. Zum anderen soll eine Beschäftigung mit konkreten Phänomenen der Medienethik stattfinden, bspw. mit medienethischen Fragen in Journalismus und Organisationskommunikation, dem Umgang mit Geschlechterrollen, der Vermittlung von Medienethik oder mit neuen und alten Akteuren/Organisationen, die bestimmte ethische Forderungen aufstellen oder bearbeiten (Netzaktivist:innen oder traditionelle Selbstregulierungsorganisationen).


29741a SEMINAR
Reproduktive (Un)Gerechtigkeit (Anika König)
Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 19.10.2022)
Ort: Landoltweg 9-11 - 014 Seminarr

Kommentar:

In den letzten Jahren ist der Begriff der ‚reproduktiven Gerechtigkeit‘ vermehrt in den Fokus anthropologischer und soziologischer Forschung gerückt. Ein zentraler Aspekt ist in diesem Zusammenhang das Mitte der 1990er Jahre von Shellee Colen (1995) entwickelte Konzept der ‚stratifizierten Reproduktion‘. Dieses Konzept beschreibt, dass und wie bestimmte Bevölkerungsgruppen (z.B. Mitglieder der weißen Mittelschicht) ermutigt, und andere (BIPOC, LGBTIQ+, Sozialhilfeempfänger*innen) entmutigt werden, sich zu reproduzieren. Reproduktive Ungerechtigkeit nimmt des Weiteren häufig die Form struktureller Gewalt an, wie wir es z.B. bei flächendeckenden Verboten von Schwangerschaftsabbrüchen (wie momentan in Polen), dem Fehlen von Praxen und Kliniken, die Abbrüche anbieten (z.B. in Bayern), der massiv erhöhten Müttersterblichkeitsrate bei BIPOC-Frauen, und in vielen anderen Fällen feststellen können.
Während sich reproduktive (Un)Gerechtigkeit in individuellen Körpern manifestiert, handelt es sich hierbei jedoch in erster Linie um eine strukturelle Form der Ungleichheit und ein politisches Problem, das sich in vielen Ländern auf verschiedene Art und Weise manifestiert.
In diesem Seminar werden wir uns zunächst mit den theoretischen Hintergründen von reproduktiver (Un)Gerechtigkeit beschäftigen und diese auch in Abgrenzung von anderen, ähnlichen Konzepten wie z.B. reproduktiven Rechten und reproduktiver und sexueller Gesundheit betrachten. Im darauffolgenden zweiten Teil des Seminars werden wir Fallstudien aus verschiedenen Ländern und verschiedene Formen der reproduktiven (Un)Gerechtigkeit bzw. behandeln.


Modul: Gender und Transformationsprozesse aus transregionaler Perspektive



15471 SEMINAR
Indian Politics Today (Kirsten Jörgensen-Ullmann)
Zeit: Fr 10-12 (Erster Termin: 21.10.2022)
Ort: Ihnestr.21/E Seminarraum (Ihnestr. 21)

Kommentar:

Indian politics today is a fascinating topic, multifaceted, contradictory and diverse and it is a highly relevant subject not least because of India’s growing importance as a global economic, political, and climate power. We will exame recent developments in India’s domestic and international politics from an empirical-analytical perspective, remaining mindful of Eurocentric viewpoints. India’s democracy, commonly referred to as the world’s largest democracy, and respected for this achievement against the backdrop of a populous, ethnically diverse, poor, and post-colonial country, is crumbling today. The Democracy Report 2021 (University of Gothenburg: V-Dem Institute) argued that India has become an ‘electoral autocracy’ in 2019. Identities - religious, ethnic, and linguistic diversity - have always mattered in shaping India’s democracy, causing conflict, providing balance and drawing the boundaries of India’s subnational states. In recent years, Hindu nationalist populism has gained strength, challenging the secularist principle incorporated in India’s constitution. Since independence in 1947 and even more significantly after India’s economic liberalization in 1990, different governing parties and coalitions have each pursued rapid industrialization and economic development. India has one of the fastest growing economies, including high growth rates and progress in poverty eradication. It moves up and down in the Human Development Index but has so far not been able to leapfrog to a significantly better ranking. Social and gender inequality prevail and demand for urban and rural infrastructure is consistently high. Rapid growth and urbanisation, continuously rising energy demand and resource consumption present challenges to environmental and climate policy. High levels of environmental pollution prevail. India slipped to the last rank in the 2022 Environmental Performance Index. In this seminar, we will delve into recent Indian politics literature and discuss how scholars conceptualize and understand India’s political development. We will focus on domestic as well as international politics and consider a variety of policy fields, including climate and energy policy, urbanisation, migration, environmental policy, foreign policy, India’s relations with China, and India in the BRICS context. We will examine how India’s changing party system, centralised decision making, and democratic backsliding matter in India’s politics today.


15482 SEMINAR
Arbeiter*innenorganisationen, Gewerkschaften und Arbeitskonflikte in Afrika (Bettina Engels)
Zeit: Mo 12-14 (Erster Termin: 17.10.2022)
Ort: Ihnestr.22/UG 3 Seminarraum (Ihnestr. 22)

Kommentar:

Gewerkschaften waren und sind in praktisch allen afrikanischen Staaten wichtige politische und gesellschaftliche Akteure. Auch jenseits von Lohn- und Gehaltsverhandlungen, Fragen der Arbeitsorganisation und Arbeitsbedingungen etc. intervenieren sie regelmäßig in nationale Politik: Sie waren beispielsweise aktiv in den Kämpfen gegen Kolonialismus und Apartheid, für politische Liberalisierung und Demokratisierung in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren, in den Protesten gegen die von den internationalen Finanzinstitutionen vorangetriebene „Strukturanpassung“ und im Sturz von vielen Regimen und Regierungen. Dabei sind sie in vielfältige soziale und politische Strukturen auf lokaler, nationaler und transnationaler Ebene eingebunden. In diesem Seminar diskutieren wir Konzept zur Analyse von Arbeiter*innenorganisationen und Gewerkschaften (Klasse, Machtressourcenansatz u.a.) und beschäftigen uns mit zentralen Aspekten von Arbeitskonflikten, z.B. der Frage von formeller und informeller Arbeit, des Verhältnisses von Gewerkschaften und sozialen Bewegungen und Geschlechterverhältnissen. Wir erarbeiten Fallstudien zu aktuellen gewerkschaftlichen Kämpfen in unterschiedlichen Sektoren und afrikanischen Staaten. Literaturtipps zum Einstieg: Beckmann, B., S. Buhlungu and L. Sachikonye (eds) (2010): Trade Unions & Party Politics. Labour movements in Africa. Cape Town: HSRC. Kester, G. (2007): Trade unions and workplace democracy in Africa. Aldershot: Ashgate PERIPHERIE 142/143 (2016): Gewerkschaften in Arbeit. Schmalz, S. and K. Dörre (eds) (2013): Comeback der Gewerkschaften? Machtressourcen, innovative Praktiken, internationale Perspektiven. Frankfurt am Main: Campus Silver, B. J. (2003): Forces of labor: workers' movements and globalization since 1870. Cambridge: Cambridge University Press Wright, E. O. (1997): Class Counts: Comparative Studies in class analysis. Studies in Marxism and Social Theory. Cambridge: Cambridge University Press


15483 SEMINAR
Kapital, Staat und Markt in Nahost. Zur Politischen Ökonomie des Nahost-Konfliktsystems (Sabine Hofmann)
Zeit: Fr 12-14 (Erster Termin: 21.10.2022)
Ort: Ihnestr.21/B Hörsaal (Ihnestr. 21) 

Kommentar:

In dreißig Jahren nach Unterzeichnung der „Declaration of Principles“, der sogenannten Os- loer Vereinbarung, durch den israelischen Außenminister Shimon Peres und den PLO-Präsi- denten Yassir Arafat im September 1993 in Washington zeigen sich auf den ersten Blick in den Staaten und Gesellschaften in Westasien und Nordafrika zahlreiche Veränderungen zu vollziehen. Doch gibt es strukturelle, qualitative Entwicklungen? Die Großregion Westasien und Nordafrika ist wesentlich durch Struktur und Historie des Konfliktsystems geprägt, des- sen Wandel zugleich die globalen Veränderungen widerspiegelt. Im Mittelpunkt des Kurses steht die polit-ökonomische Analyse des regionalen Systems vorrangig seit Ende der 1980-er Jahre mit Schwerpunkt auf der israelisch-palästinensischen Konfliktlinie. Ziel des Kurses ist es, a) polit-ökonomische Faktoren herauszuarbeiten, die dazu führ(t)en, dass trotz zahlreicher inter- und transnationaler Regelungsversuche der Kernkonflikt weiter- hin virulent ist und b) Konstanten und Veränderungen im Konfliktaustrag zu ermitteln. Dazu werden a) das Konfliktsystem und seine Einbindung in die polit-ökonomischen Strukturen des Weltsystems analysiert, b) Vorschläge von politischen Hauptakteuren zur Konfliktregulie- rung und c) alternative Szenarien diskutiert. Zu Beginn des Kurses erfolgt eine kurze theoretische Einführung in die IPÖ und die Erarbei- tung eines Untersuchungsmodells. Aufbauend darauf wird die Problematik historisch-sach- bezogen und dialektisch behandelt. Schwerpunkte sind u.a.: Theorieschulen und aktuelle An- sätze der IPÖ als Schnittbereich von Politikwissenschaft und Pluraler Wirtschaftswissen- schaft; Globalisierung der Wirtschaft und regionale Blockbildung; ökonomische Abhängigkeit versus Staatsbildungsprozess; Wirtschaftsliberalisierung und Klassengegensätze; Struktur- wandel und Digitalisierung; Flucht, Migration und Diaspora; Sicherheit und Rüstung, Wachs- tum und Entwicklung. Der Kurs ist für Studierende im MA-Studium und für höhere Semester im BA-Studium vorge- sehen. Interessenten sollten unbedingt über regional- und politikwissenschaftliche Grund- kenntnisse verfügen. Die erfolgreiche Durchführung setzt die Bereitschaft der Studierenden zu interdisziplinärer Problemanalyse und aktiver Beteiligung mit eigenen Ausarbeitungen und umfassender Diskussion voraus. 1 Literaturhinweise zur Einführung (eine ausführliche Liste wird zu Beginn des Kurses verteilt) * Beinin, Joel/ Haddad, Bassam/ Seikaly, Sherene (Hrsg.): A Critical Political Economy of the Middle East and North Africa, Stanford University Press, 2021. * Bieling, Hans-Jürgen: Internationale Politische Ökonomie. Eine Einführung, Wiesbaden * Jäger, Johannes/ Springler, Elisabeth: Ökonomie der Internationalen Entwicklung. Eine kri- tische Einführung in die Volkswirtschaftslehre, Wien 215. * Rodrik, Dani: One Economics. Many Recipes. Globalization, Institutions, and Economic Growth, Princeton and Oxford 2007. * Beblawi, Hazem/ Luciani, Giacomo (Hrsg.): The Rentier State, Vol II, London 1987. *Boeckh, Andreas/ Pawelka, Peter (Hrsg.): Staat, Markt und Rente in der internationalen Po- litik, Opladen 1997. * Bouillon, Markus E.: The Peace Business. Money and Power in the Palestine-Israel Conflict, London 2004. * Brown, Nathan J.: Building a Better Post-Oslo Era, Carnegie Endowment for Peace, 04.02.2015, http://carnegieendowment.org/2015/02/04/building-better-post-oslo-era/i15g * Cammett, Melani et. al: A Political Economy of the Middle East, Boulder 20154. * Diner, Dan: Israel in Palästina. Über Tausch und Gewalt im Vorderen Orient. Königstein/Ts. 1980. * Fischer, Stanley/ Rodrik, Dani/ Tuma, Elias (Hrsg.): The Economics of Middle East Peace, Cambridge/ Mass., 1993. * Gürbey, Gülistan/ Hofmann, Sabine/ Seyder, Ferhad Ibrahim (Hrsg.): Between Diplomacy and Non-Diplomacy. Paradiplomatic activities of Kurdistan-Iraq and Palestine, New York 2022. * Hartley, Keith/ Belin, Jean: The Economics of the Global Defence Industry. London und New York 2019. * International Monetary Fund (IMF): Regional Economic Outlook. Middle East and Central Asia, October 2019, https://www.imf.org/en/Publications/REO/MECA/Is- sues/2019/10/19/reo-menap-cca-1019 * Mutschler, Max M./ Bales, Marius: Globaler Militarisierungsindex 2020. Bonn International Center for Conversion (BICC), Bonn 2020. * Niblock, Tim/ Murphy, Emma (Hrsg.): Economic and Political Liberalisation in the Middle East, London 1993. * Nitzan, Yonathan/ Bichler, Shimshon: The Global Political Economy of Israel, London 2002. http://bnarchives.yorku.ca/8/ * Owen, Roger: A History of Middle East Economies in the Twentieth Century, Harvard UP, 1999. * Rózsa, Erzsébet N.: Deciphering China in the Middle East, EU Institute for Security Studies, 30.06.2020. https://www.iss.europa.eu/content/deciphering-china-middle-east 2


15492 SEMINAR
Peace building in South Asia from IR perspectives (Mohamed Shareef Asees (S@R))
Zeit: Mo 12-14 (Erster Termin: 17.10.2022)
Ort: Ihnestr.21/F Seminarraum (Ihnestr. 21)

Kommentar:

The aim of this seminar (unit) is to explore the features of South Asian countries and the issues which they have been facing both at the domestic and international/regional security in the region. South Asia is well known for its geographical location and the region is so diverse in terms of religion, ethnicity, languages and culture. Being so diverse there are many conflicts almost every country in this region: Sri Lanka, India, Pakistan, Bangladesh, Nepal, Bhutan, Maldives and Afghanistan. The seminar will focus on every individual country, their domestic politics, internal conflicts and foreign relations. This seminar will be a great start to know more about South Asia for the European students and others.


28871a HAUPTSEMINAR
Öffentlichkeit in Frankreich (Johanna zum Felde)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.10.2022)
Ort: Ihnestr.22/G Hörsaal (Ihnestr. 22)

Kommentar:

Zugänge zu Öffentlichkeit sind in Frankreich strukturell sehr ungleich verteilt. Wie genau und wie sich das auf Menschen unterschiedlicher Gender, Klasse und Hautfarbe auswirkt, wollen wir in diesem Seminar analysieren. Dabei erarbeiten wir welche Formen von politischer und medialer Repräsentation den Bürger*innen ermöglicht werden. Wir verbinden Theorie, die sich mit Öffentlichkeit auseinandersetzt mit konkreten Fällen von Öffentlichkeit in Frankreich. Inwiefern kann die Theorie erklären, was passiert und welche Rückschlüsse können wir aus den Vorkommnissen für die Theorie ziehen? Zentral ist auch der französische Kontext mit Relevanz für Öffentlichkeit in Frankreich, insbesondere die Strukturen des gegenwärtigen medialen und politischen Systems. Welche Rolle spielen nationale Besonderheiten wie die große Nähe zwischen Staat und Medien oder Ausnahmezustände wie die globale Pandemie? Thematisiert werden auch Protestbewegungen, die Ungleichheit thematisieren, wie die Gelbwestenbewegung und Antworten der Regierung darauf.


28873a HAUPTSEMINAR
Digital Media and Politics in Central and Eastern Europe (Anna Litvinenko)
Zeit: Di 16:00-18:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 18.10.2022)
Ort: Ihnestr.22/UG 3 Seminarraum (Ihnestr. 22)

Kommentar:

This research-oriented seminar aims at giving an overview of the transformation of political communication in Central and Eastern Europe, with a special focus on the role of the internet-based information and communication technologies in this process. How, and with what political consequences, key actors in post-communist states (political elites, civil society, and journalists) have adopted the new media technologies? Special attention shall be given to the role of Russia’s invasion in Ukraine for political communication in the region. Participants will explore cases of the countries of their choice and produce a podcast based on their case studies.


31501a SEMINAR
Ungleichheit und sozialer Wandel in Osteuropa: Analysen und Befunde (Katharina Bluhm)
Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.10.2022)
Ort: Garystr.55/121 Seminarraum (Garystr. 55)

Kommentar:

Soziale Ungleichheit und sozialer Wandel gehören zu den Kernthemen der Soziologie, die immer wieder neu akzentuiert werden. Das Seminar stellt sich der anspruchsvollen Aufgabe, sowohl Einblicke in Theorien sozialer Stratifizierung, Stigmatisierung und Prekarisierung zu liefern bzw. aufzufrischen als auch neue Trends aufzugreifen, wie zum Beispiel die Debatte um eine neue sozio-kulturell dominierende Mittelschicht oder die Rückkehr der Klassentheorie als „Klassismus“. Sie werden vor dem Hintergrund von Moderne- und Modernisierungstheorien und dem neuen rechten Populismus diskutiert. Basierend auf diesem theoretischen Rüstzeug wird die spezifische Problemlagen von Ungleichheit und Ungleichheitswahrnehmung exemplarisch in Ländern Mittel- und Osteuropas analysiert. Ziel dabei ist es, erste Einsichten in den sozialen Wandel in der Region zu vermitteln, vor allem aber die Seminarteilnehmer:innen zu befähigen, selbständig Themen auf diesem Gebiet zu identifizieren und zu bearbeiten. Das Seminar befasst sich nicht mit dem Transformationsprozess in den 1990er Jahren, so dass der Besuch eines entsprechenden Begleitseminars empfohlen wird.


33821a SEMINAR
Transnationale Gendertheorie: Kritikfelder und Interventionen (Teresa Orozco Martinez)
Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 20.10.2022)
Ort: 201 (Seminarraum) Rüdesheimer Str. 54-56 14197 Berlin

Kommentar:

Das Seminar führt in die zentralen Themen der Gendertheorie aus einer transnationalen und interdisziplinären Perspektive ein. Im Mittelpunkt stehen Beiträge der feministischen Herrschafts- und Gesellschaftskritik seit den 70er Jahren. Im ersten Teil werden Ansätze des materialistischen und konstruktivistischen Feminismus diskutiert, die auch die Verbindungen und Abgrenzungen zu postkolonialen und intersektionalen Perspektiven berücksichtigen. Im weiteren Verlauf soll die Bedeutung von Gender-Wissen für das Verständnis der gesellschaftlichen Reproduktion von neoliberaler Ungleichheit anhand der Debatten um die weltweite Feminisierung der Armut und dem Zuwachs an geschlechtsspezifischer Gewalt und Rassismus. Abschließend werden Queer-Feministische Interventionen in Medien, Kunst und Kultur, die neuartige politische Utopien gegen die „imperiale Lebensweise“ hörbar, fühlbar und denkbar machen, diskutiert.


Modul: Berufspraktikum


15701 PRAKTIKUM
Praktikum (Friederike Beier, Conrad Kunze, Kirsten Jörgensen-Ullmann, Philippe Joly, Arne Carstens)